MODX vs. WordPress – Der Vergleich (Update 2024)

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WordPress und MODX sind wohl ohne Frage zwei der beliebtesten Content Management Systeme (CMS). Beide CMS-Systeme verfügen über hervorragende Eigenschaften und Funktionen. Dennoch, wie schneiden die beiden System im Vergleich ab, welche Gemeinsamkeiten gibt es und wann ist welches System „überlegener“? Folgend gehen wir näher auf diese Fragen ein.

Allgemeine Informationen

Da wir für unsere Kunden mit beiden Systemen arbeiten, kennen wir deren Eigenschaften sehr gut sodass es uns leicht fällt einen Vergleich zu ziehen. WordPress als CMS ist mit Abstand das bekanntere der beiden Systeme. Dennoch weist MODX eine sehr treue Folgschaft auf. Die Bedienung der beiden Systeme ist grundlegend unterschiedlich. Wer WordPress perfekt beherrscht wird sich in MODX erstmal lange umsehen, vice versa. Dennoch ist es so, dass wer MODX benutzen – und auch programmiertechnisch an seine eigenen Bedürfnisse anpassen – möchte, eine wesentlich längere programmiertechnische Einlernphase hat als dies bei WordPress gegeben wäre. Es steht also auch die Frage im Raum wer nutzt dieses System und wer setzt es auf, ein Programmierer oder ein Neueinsteiger? Für völlig unerfahrene ist WordPress die bessere Wahl. Die Installation und Einrichtung geht in wenigen Minuten, auch ohne Programmierkenntnisse.

MODX hingegen erfordert nicht nur bei der Installation, sondern vorallem auch bei der Einrichtung der Seite wesentlich mehr Kentnisse. Das ist wiederum dann ein Vorteil, wenn umfangreiche Funktionen selber erstellt werden sollen, ohne dass hier eventuell aufgeblähte externe Plugins zum Einsatz kommen.

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MODx Admin Backend
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WordPress Admin Backend

Wir haben ebenfalls einen ausführlichen Beitrag zu den Vor- und Nachteilen von MODx geschrieben: Vor- und Nachteile von MODX.

Für wen eignet sich welches System?

Vorab, wenn nur ein simpler Blog benötigt wird, ist WordPress die allererste Wahl, ohne Fragen! Der Aufwand mit MODX einen Blog aufzusetzen steht in keinem Verhältnis. Dennoch muss auch erwähnt werden, dass der Großteil der Personen die WordPress nutzen, damit eigentlich keinen Blog sondern umfangreiche Seiten betreiben.

Bei bestimmten Projekten ist es erfahrungsgemäß sinnvoller WordPress zu nutzen, weil die Einrichtung oder die spätere Verwaltung damit wesentlich einfacher geht. Das können sein:

  • Portfolio Seiten (Designer oder Fotografen)
  • Geschäftswebseiten (kommt hier stark auf den Umfang an. Bspw. eine Standardseite mit großem Slider, Widgets und einem Blog)
  • Blogs

MODX dagegen ist keine Blogging Engine, sondern ein reines CMS mit viel Spielraum und Veränderungsmöglichkeiten. Mit gegebenen Kenntnissen kann MODX theoretisch für alle Projekte, inklusive Blogs, verwendet werden. Es gibt hier keine Grenzen. MODX wird also oft dann präferiert, wenn hohe Anpassungswünsche bezüglich mehreren Themen bestehen. Ebenfalls wird MODX häufig verwendet, wenn die Einrichtung und die spätere Betreuung der Seite zwei verschiedene Personen mit unterschiedlichen Kenntnissständen sind. Das Backend von MODX ist aufgeräumt, intuitiv und birgt nicht eine solch komplexe Administrationsoberfläche wie WordPress. Dadurch wird es für Laien ungemein einfach die eigene Webseite später selbst und vollkommen ohne die Hilfe eines Experten oder einer Agentur zu betreuen.

Sicherheit

Es ist korrekt das MODX Seiten bisher deutlich weniger gehackt wurde. Man muss aber dazu sagen, dass WordPress auch weit öfter verwendet werden. Es stimmt ebenso, dass WordPress Seiten häufig deshalb gehackt werden, weil es dort „mehr zu holen“ gibt. Dennoch muss man aufpassen. Viele Webseiten die WordPress nutzen verwenden schlecht programmierte Plugins und legen wenig Wert auf Sicherheit. So wird es Angreifern natürlich sehr leicht gemacht, sich Zugang zu beschaffen. Zum Thema Plugins folgender Hinweis: es gibt eine Reihe sinnvoller Plugins um eine WordPress Umgebung zu schützen. Bei MODX gibt es sowas bisher nicht. Hier müssen von Hand selber Schutzmechanismen programmiert werden, was ohne Kenntnisse schnell etwas teurer werden kann.

Für eine umfangreichere Übersicht haben wir auch einen Vergleich zu Typo3 und Joomla geschrieben: Die 3 beliebtesten CMS im Vergleich.

AddOns

Für beide Plattformen gibt es Hilfe Foren als auch Anleitungen und Tutorials. Gemessen an der Anzahl der Plugins und sonstigen Dingen liegt WordPress aber weit vorne. Auch wenn es um Themes oder Hosting Lösungen geht, liegt WordPress vor MODX. Wer sich selber etwas einlesen möchte um danach auch wirklich etwas umsetzen zu können sollte einen Blick in die jeweilige führende Literatur machen (besonderes das WordPress Handbuch können wir auch für fortgeschrittene Benutzer empfehlen – das Inhaltsverzeichnis findet man auf Amazon):

SEO

SEO ist immer wieder ein wichtiges Schlagwort und speziell bei Geschäftskunden ein großes Thema. Oft liest man die These, dass WordPress hier ggü. MODX nachteilig sein könnte, da der Quellcode „aufgeblasener“ ist. Um ehrlich zu sein werden ein paar Zeilen mehr Code nicht dafür sorgen, dass ihr plötzlich auf Platz 5 anstatt auf Platz 1 rankt. Immerhin ist der Gewichtungsfaktor auf guten content wesentlich größer als auf die Programmierung. Kurzum, beide Systeme erlauben es bezüglich SEO Maßnahmen zu ergreifen. Während dies bei MODX teilweise selbst erledigt werden muss, gibt es für WordPress wieder Plugins, welche teilweise kostenlos sind.

Zusammenfassung

WordPress

Vorteile

  • Ohne besondere Kenntnisse schnell nutzbar
  • Hervorragend für Blogs oder kleine bis mittlere Business Webseiten
  • Große Auswahl an Plugins und Themes

Nachteile

  • Teilweise sind Plugins und Themes schlecht programmiert und für Hacks anfällig
  • Beliebtes Ziel für Hacker
  • Für professionelle Entwickler eventuell zu starr in der Verwendung

MODX

Vorteile

  • Laien werden sich extrem schnell selbstständig im Backend zurecht finden und agieren können
  • Viel Spielraum für Anpassungen
  • Teilweise besser für mittlere bis große Webseiten
  • Deutlich weniger Sicherheitsprobleme

Nachteile

  • Viel Eigenprogrammierung notwendig
  • Wenige Plugins und Themes
  • Wenig Hilfe im Internet zu finden

MODx vs. WordPress der direkte Vergleich in einer Tabelle

KriteriumMODxWordPress
PreisKostenlosKostenlos
Besonderheiten– Backend Manager
– Responsive Ansicht auf dem Handy
– Mehrsprachig
– Multi-Site Unterstützung
– SEO
– HTML Unterstützung
– Sicherheitsmerkmale
– Flexible Template-Optionen
– Erweiterte Benutzerrechteverwaltung
– Anpassbare Content-Typen
– Starke Kontrolle über das Markup
– Backend Manager
– Responsive Ansicht auf dem Handy
– Mehrsprachig
– Multi-Site Unterstützung
– Sehr viele SEO Optionen
– HTML Unterstützung
– Sicherheitsmerkmale
– Umfangreiches Benutzermanagement
– Große Auswahl an Plugins und AddOns
– Einfache Content-Verwaltung
– Große Auswahl an Themes
– Einfache Social Media Integration
EditorWYSIWYG, mit Optionen zur ErweiterungWYSIWYG, Gutenberg Editor
SprachenFast alle Sprachen werden unterstütztFast alle Sprachen werden unterstützt
Verfügbarkeit auf GerätenFast alle Geräte (Laptop, PC, Smartphone, Android, iPhone, Mac) unterstütztFast alle Geräte (Laptop, PC, Smartphone, Android, iPhone, Mac) unterstützt
Geeignet fürKleine und mittlere UnternehmenKleine und mittlere Unternehmen, Freiberufler & Selbstständige, Künstler
AnfängerfreundlichkeitEher neinJa
APIJaJa
Leichte Backup MöglichkeitJaJa, sehr leicht
CustomizabilityHohe Flexibilität und AnpassbarkeitEingeschränkter im Vergleich zu MODx, aber durch Plugins erweiterbar
Community und SupportAktive, aber kleinere Community; begrenzter SupportSehr große Community; umfangreicher Support und Dokumentation
PerformanceOptimiert für schnelle Ladezeiten und LeistungAbhängig von der Anzahl der Plugins und dem Hosting-Provider
E-Commerce-IntegrationMöglich, aber weniger integriert als bei WordPressStarke Integration durch WooCommerce und andere Plugins
ZukunftssicherheitStabile Plattform, aber geringere PopularitätSehr beliebt und kontinuierlich weiterentwickelt
BenutzererfahrungBenutzerfreundlich, aber steilere LernkurveSehr benutzerfreundlich und leicht zu erlernen
SkalierbarkeitGeeignet für wachsende und große ProjekteSehr skalierbar, besonders für große und vielfältige Websites
SicherheitsupdatesRegelmäßige Updates, aber Nutzer müssen manuell intervenierenAutomatische Updates für Sicherheit und Wartung
SEO-FreundlichkeitGrundlegende SEO-Fähigkeiten, erweiterbar durch ZusatzmoduleSehr SEO-freundlich, besonders mit SEO-Plugins
Integration mit anderen ToolsGute Integration mit Drittanbietertools möglichExzellente Integrationsoptionen durch große Plugin-Auswahl
Mobile OptimierungMobile Optimierung abhängig vom verwendeten ThemeIn der Regel sehr gute mobile Optimierung durch Themes
ZugänglichkeitZugänglichkeit abhängig von Design und ZusatzmodulenStarke Fokussierung auf Zugänglichkeit in neueren Versionen

Falls ihr euch dafür entscheidet MODX zu verwenden, stellt sich weiterhin die Frage ob ihr MODX Revolution oder Evolution verwenden möchtet. Über dieses Thema kannst du hier mehr lesen: MODX Revolution vs. MODX Evolution.

MODx vs. WordPress FAQ

  • Ist MODx kostenlos?
    Ja, MODx ist vollkommen kostenlos. Es gibt allerdings auch eine bezahlbare Cloud Version.
  • Eignet sich MODx für Anfänger?
    Ja, MODx kann auch als Anfänger bedient werden. Andere CMS wie WordPress sind allerdings noch leichter in der Handhabung.
  • Was ist der Unterschied zwischen Revolution und Evolution?
    MODx Revolution ist die neue Version mit mehr Funktionalitäten.
  • Gibt es Entwickler die mich unterstützen können?
    Ja, für MODx gibt es auch Freelancer (Entwickler). Diese sind allerdings sehr überschaubar, da dieses CMS nicht so weit verbreitet ist wie WordPress oder Typo3.
  • Ich habe umfangreiche Anforderungen an meine Webseite. Eignet sich MODx?
    Bei umfangreichen Anforderungen an das Design, SEO, Sicherheit sowie Webseitenfunktionen eignet sich unserer Meinung nach eher WordPress. Wann sich welches CMS lohnt muss individuell betrachtet werden.
  • Warum sollte ich überhaupt MODx benutzen?
    Sobald man sich eingearbeitet hat, ist die Bedienung sowie die Wartung relativ simpel. Besonders für kleiner Webseiten kann der Wartungsaufwand geringer sein.

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