Wer eine eigene Homepage ins Netz stellen und dort Inhalte aktualisieren sowie News und Fotos veröffentlichen möchte, der benötigt ein Content Management System (CMS). Im Bereich Open Source gibt es mittlerweile an die 300 unterschiedliche Systeme, die kostenlos genutzt werden dürfen – privat wie gewerblich. Aber wer die Wahl hat, der bekanntermaßen auch die Qual. Angesichts der Angebotsfülle ist es für den Laien kaum noch möglich, sich einen Überblick über die einzelnen Systeme mit ihren Schwerpunkten, Stärken und Schwächen zu verschaffen. Und es ist schwierig, die Software zu finden, die für die eigenen Bedürfnisse am besten passt und bei der sich die Kosten für Installation, Anpassung und Softwarepflege sowie der Zeitbedarf für die Schulung in einem vertretbaren Rahmen halten.
Für Einsteiger haben wir einen separaten Blog Beitrag mit einer Checkliste der wichtigsten Punkte für Ihre Webseite erstellt. Diese Punkte sollten bei der Webseitenerstellung unbedingt beachtet werden.
TYPO3: Redaktionssystem für Global Player
Wer sich ein wenig mit der Materie beschäftigt, der wird jedoch irgendwann feststellen, dass die Auswahl gar nicht so schwer ist wie zunächst befürchtet. WordPress, Joomla! und TYPO3 sind nämlich die mit Abstand am häufigsten eingesetzten Content Management System. Und das mit guten Gründen! TYPO3 ist insbesondere für große Unternehmen, Konzerne und Behörden mit eigener EDV-Abteilung und hauptberuflichen Webmastern konzipiert. Die Installation der Software und ihre Anpassung an die speziellen Bedürfnisse des Unternehmens erfordern allerdings eine Menge Fachwissen und Erfahrung. Dank individuell skalierbarer Benutzeroberflächen ist TYPO3 dann aber für die Anwender relativ einfach zu bedienen.
Der Aufwand für die Anpassung der Optik und der Funktionen an die Wünsche des Kunden ist bei TYPO3 mit Abstand am größten und bei WordPress am geringsten. Joomla! liegt zwischen diesen beiden Extremen. Bei komplexen Websites mit sehr vielen speziellen Funktionen hingegen ist es genau umgekehrt.
Joomla!: Erste Wahl für Inhalts- und Branchenverzeichnisse
Joomla! wird von vielen kleinen und mittelgroßen Unternehmen, aber auch von zahlreichen Vereinen genutzt. Eine Stärke dieses CMS ist die äußerst flexible Menügestaltung. Einen hervorragenden Ruf hat Joomla! insbesondere, wenn es darum geht, Inhalts- und Branchenverzeichnisse ins Netz zu stellen; denn bei diesem Redaktionssystem lassen sich besonders einfach zu pflegende Inhaltsvorlagen anlegen und dann immer wieder verwenden. Die für Joomla! erhältlichen Erweiterungen sind mitunter noch etwas unausgereift. Und auch der WYSIWYG-Editor („What you see ist what you get“) hat noch Entwicklungspotenzial.
Der Umgang mit Joomla! lässt sich, ähnlich wie der mit WordPress, ohne umfangreiches Fachwissen innerhalb kürzester Zeit erlernen. Bei Websites mit einer großen Zahl an Mitwirkenden, die unterschiedliche Rechte erhalten sollen, und bei Websites mit vielen unterschiedliche Workflows, wie sie beispielsweise in Behörden üblich sind, schneiden Joomla! und TYPO3 besser ab als WordPress. WordPress sieht standardmäßig lediglich vier Benutzerrollen vor, nämlich Mitarbeiter, Autor, Redakteur und Administrator:
- Mitarbeiter können eigene Beiträge schreiben und bearbeiten, haben aber nicht die Möglichkeit, sie zu veröffentlichen. Mitarbeiter-Beiträge werden einem Administrator zur Prüfung vorgelegt. Sobald er von einem Administrator genehmigt und veröffentlicht wurde, kann ein Beitrag vom Mitarbeiter nicht mehr bearbeitet werden. Mitarbeiter haben auch nicht die Möglichkeit, Bilder und andere Dateien hochzuladen.
- Autoren haben die Möglichkeit, eigene Beiträge zu bearbeiten, zu veröffentlichen und zu löschen. Außerdem können sie Bilder hochladen.
- Redakteure können eigene und fremde Beiträge bearbeiten, veröffentlichen und löschen. Außerdem haben sie die Möglichkeit, Kommentare zu moderieren, Kategorien, Schlagwörter und Links anzulegen und verwalten sowie Bilder hochzuladen.
- Administratoren schließlich haben uneingeschränkte Möglichkeiten. Über die Rechte der Redakteur hinaus können sie beispielsweise Einstellungen verändern, Designvorlagen wählen und das Design anpassen, Benutzerrechte verwalten und sogar das Blog löschen.
WordPress: Content Management ohne Ballast
WordPress ist das mit Abstand am häufigsten genutzte Content Management System. Ursprünglich war diese Software als reines Blogging-Werkzeug gedacht. Dank einer Vielzahl von Erweiterungen ist es inzwischen aber universell einsetzbar. Besonders häufig wird es von Selbstständigen und Freiberuflern, von kleinen und mittleren Unternehmen, aber auch von Vereinen genutzt. Denn WordPress ist einfach zu bedienen, wartungsfreundlich und kostengünstig, was Installation, Konfiguration und Softwarepflege betrifft. Eine sehr große und aktive Community sorgt außerdem dafür, dass WordPress selbst sowie die Vielzahl der freien Plugins, mit denen die Standardinstallation nach Belieben erweitert werden kann, kontinuierlich weiterentwickelt werden. Der riesige Baukasten, aus dem sich jeder WordPress-Nutzer bedienen kann, enthält beispielsweise Galerie-, Umfrage-, Formular- und Shop-Funktionen. Aber nicht nur Programmkern und Plugins sind gratis, inzwischen gibt es auch mehr als 3000 kostenlose Designvorlagen – mehr als für jedes andere Redaktionssystem. Hinzu kommt eine Vielzahl von Premium-Templates, die für verhältnismäßig wenig Geld erhältlich sind. Mit wenigen Klicks können sie individualisiert und das eigene Corporate Design und auch sonst an die eigenen Wünsche und Bedürfnisse angepasst werden.
Deshalb wird sich, wer nie zuvor mit einem CMS gearbeitet hat, mit WordPress am leichtesten tun. Das liegt auch daran, dass dieses Redaktionssystem sehr logisch strukturiert, deshalb intuitiv bedienbar und über weite Strecken selbsterklärend ist. Dies gilt auch für die übersichtliche und komfortable Verwaltung der Fotos, Grafiken und anderen Uploads. Dank Suchfunktion, Sortierung und Zuordnung zu einzelnen Beiträgen kann man sich rasch einen Überblick über sämtliche Medien auf der Internetseite verschaffen. Bilder, Videos, Audio-Dateien, PDF-Files und weitere Medien können ohne Zwischenschritte direkt über den Editor in Beiträge eingefügt, positioniert und beschriftet werden. Außerdem ist es möglich, Bilder mit WordPress unkompliziert zu skalieren, zu drehen, zu spiegeln und passend zurecht zu schneiden.
Hinsichtlich seiner Performance führt WordPress ebenfalls durchweg zu besseren Ergebnissen als die meisten anderen Redaktionssysteme. Die Ursache dafür liegt darin, dass nur die benötigten Funktionen implementiert werden und dass überflüssiger Ballast damit entfällt. Außerdem verfügt WordPress über ein Versionierungssystem. Das bedeutet: Wenn man einen Artikel speichert, wird die alte Version nicht überschrieben und damit gelöscht, sondern sie bleibt erhalten. Man kann sehen, wer wann an einem Beitrag gearbeitet und welche Änderungen er vorgenommen hat. Außerdem besteht die Möglichkeit, eine frühere Version des Beitrags wiederherzustellen.
Und schließlich unterstützt WordPress responsive Fotos und Designs. Das bedeutet, dass das Redaktionssystem das Design und die Größe von Bilddateien automatisch an das Endgerät anpasst, von dem aus die Seite gerade aufgerufen wird. Dadurch werden Transfervolumen und Ladezeiten verringert. Spätestens seit WordPress auch diese Funktion bietet, wird es auch für große Webportale verwendet.
Die 3 beliebtesten kostenlosen CMS im Schnellvergleich
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Häufige Fragen zu den top 3 CMS
[sc_fs_multi_faq headline-0=“h2″ question-0=“Was ist ein CMS?“ answer-0=“Ein Content Management System ist eine Art Betriebssystem für Webseiten, mit welchem Sie Ihre Inhalte leicht organisieren und strukturieren können.“ image-0=““ headline-1=“h2″ question-1=“Kostet ein CMS Geld?“ answer-1=“Die meisten CMS sind kostenlos oder in einer abgespeckten Variante kostenlos verfügbar.“ image-1=““ headline-2=“h2″ question-2=“Welches ist das beliebteste CMS?“ answer-2=“Das mit Abstand beliebteste CMS ist WordPress. Speziell da die Installation und Handhabung sehr einfach sind. Weiterhin können viele Funktionen jederzeit einfach ergänzt werden.“ image-2=““ headline-3=“h2″ question-3=“Ich kenne mich nicht mit Webseiten aus. Kann ich trotzdem ein CMS verwenden?“ answer-3=“Ja! Mittlerweile ist die Einrichtung und Bedienung so leicht wie eine App auf dem Handy zu bedienen. Daher können auch Einsteiger gut mit bestimmten CMS arbeiten.“ image-3=““ count=“4″ html=“true“ css_class=““]